Aktien von Weng Fine Art verdoppeln sich nach Börsengang in Frankfurt

20 Mär. 2012 / Pressespiegel


Seit dem Börsengang von Weng Fine Art AG vor drei Wochen ist zum ersten Mal seit über einer Dekade wieder ein deutscher Kunsthändler börsennotiert worden – das Unternehmen hat 500.000 Aktien auf das Parkett der Frankfurter Börse gebracht, und es gewinnt an Fahrt. Die Aktie stand nach der ersten Woche bei 25,00 Euro, also 56 Prozent über dem Angebotskurs von 16,00 Euro; in den darauf folgenden Wochen
waren die Gewinne etwas moderater – der Kurs erreichte 30 Euro und fiel dann zum gestrigen Börsenschluss leicht auf 29,30 Euro. Der Gründer und Direktor Rüdiger Weng sagte gegenüber BLOUIN ARTINFO Germany: „Unser Start war wirklich vielversprechend.“

Seit 1995 hat Weng etwas klar gemacht: Kunst ist ein Produkt wie jedes andere. Weng Fine Art konzentriert sich auf eine hohe Umsatzrate und investiert in namhafte Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts wie Picasso, Matisse, Warhol und Hirst. Das Unternehmen füllt mit Werken im Preissegment von 2.000 bis 100.000 Euro eine Nische im mittleren Bereich des Sekundärmarktes, indem es als Mittler zwischen Primärverkäufern und Galerien, Händlern sowie Auktionshäusern fungiert.

Weng verweist darauf, dass seine Anteile das Potential besitzen, besser abzuschneiden als die anderer Kunstfirmen wie etwa Fine Art Group, London, die sich auf das obere Ende des Marktes konzentrieren. „Wir spekulieren nicht auf zukünftige Entwicklungen, sondern versuchen, Kunstwerke zu finden, die schon in dem Moment, in dem wir sie kaufen, einen höheren Wert haben,“ so Weng, „Und in dem mittleren Marktsegment, in dem wir tätig sind, gib es weniger Konkurrenz und sehr viel höhere Margen.“

Für Verkäufer bietet Weng Fine Art durch Direktverkauf den Vorteil, dass hier das neue Europäische Folgerecht nicht greift, das jeden, der ein Werk gewinnbringend versteigert, dazu verpflichtet, einen Prozentsatz an den Künstler selbst oder seine Erben auszuzahlen.

Nach dem erfolgreichen Börsengang strebt der Unternehmer nach höherem. In Hinblick auf die Zukunft sagt er: „Wir werden uns weiterhin bemühen, den Durchschnittswert jedes von uns gehandelten Kunstwerks zu steigern; zugleich werden wir neue Unternehmen gründen, um alle wichtigen Teile des Marktes abzudecken. Insbesondere sind wir daran interessiert, uns an mittleren Auktionshäusern, Unternehmen des Kunsthandels und Galerien zu beteiligen.“

ARTINFO GERMANY | 20. MÄRZ 2012 | VON ALEXANDER FORBES