Rekordgewinn mit Kunstwerken

11 Apr. 2012 / Pressespiegel

Krefelds einzige börsennotierte Aktiengesellschaft, die Weng Fine Art AG des Kunsthändlers Rüdiger K. Weng, hat seit dem Börsengang zum Jahresbeginn ihren Kurs um 140 Prozent steigern können.

Gute Nachrichten von der Fischelner Weng Fine Art AG, einem der fünf
größten Kunsthandelsunternehmen in Deutschland: Während die
Handelsvolumina auf dem Kunstmarkt unter dem Eindruck von
Schuldenkrise und Rezessionsängsten insgesamt rückläufig waren,
meldet Vorstandschef Rüdiger K. Weng für das jüngste Geschäftsjahr
2011/12 gleichbleibende Umsatzerlöse – und den höchsten Gewinn der
Unternehmensgeschichte.

Gemäß dem noch untestierten Jahresabschluss konnte der seit Anfang 2012 börsennotierte Kunsthändler das EBIT um 13 Prozent auf 1,351 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr steigern; der Jahresüberschuss legte um zehn Prozent auf 763 000 Euro zu und hat sich damit seit 2008 verdreifacht.

Die Weng Fine Art AG ist eine Art Kunstgroßhändler, hat sich konsequent auf günstige Einkaufspreise und marktgängige Künstler des 20. Jahrhunderts fokussiert. Gehandelt wird überwiegend mit Kunstobjekten im Preissegment von 5000 bis 50 000 Euro. Im jüngsten Geschäftsjahr war diese Ausrichtung ein Vorteil: Für populäre Namen wie Warhol, Richter, Hirst, Lichtenstein oder Picasso wurden trotz der Krise weiterhin attraktive Preise bezahlt.

Seit dem Börsengang zu Beginn dieses Jahres stieg der Kurs der Weng Fine Art AG um 140 Prozent an, notierte gestern beim neuen Höchstwert von 38,45 Euro. Der Ausgabekurs hatte bei 16 Euro gelegen. "Wie geplant, ist es dem Unternehmen gelungen, qualitativ zu wachsen, was gleichsam durch die von 67 auf 76 Prozent erhöhte Rohmarge unterstrichen wird", schreibt Firmengründer Weng im Geschäftsbericht. "Analog zum positiven Geschäftsverlauf soll die bereits im Vorjahr um 50 Prozent aufgestockte Dividende nochmals signifikant angehoben werden.

" Insgesamt hat die Weng Fine Art AG im zurückliegenden Geschäftsjahr 936 Kunstwerke verkauft. Mit 99,8 Prozent lag die Erfolgsquote – der Anteil der Verkäufe mit Gewinn – zuletzt sogar über dem langjährigen Durchschnitt (96 Prozent).

Die Zukunftspläne Für das laufende Geschäftsjahr geht der Vorstand von einer positiven Entwicklung des Kunstmarkts aus. Die Gesellschaft will ihre komfortable Finanzausstattung nutzen, um das Stammgeschäft sukzessive in ein höheres Preissegment mit Objektpreisen von 20 000 bis 100 000 Euro zu überführen. "Darüber hinaus steht 2012 der Ausbau des Editionsgeschäfts auf der Agenda", kündigt Weng an. Im nächsten Monat wird zunächst die E-Commerce-Plattform der Weng Fine Art Editions GmbH online gehen; ab Herbst will die Gesellschaft zusätzlich zum reinen Vertriebsgeschäft eigene Editionen in direkter Zusammenarbeit mit international bekannten Künstlern verlegen.

RHEINISCHE POST | 11. APRIL 2012 | VON MARTIN RÖSE