Weng Fine Art gibt Vervierfachung der Marktkapitalisation seit Januar bekannt von Alexander

27 Sep. 2012 / Pressespiegel

von Alexander Forbes, ARTINFO Deutschland
Veröffentlicht am: 27 September 2012

KREFELD – Das Kunsthandelsunternehmen Weng Fine Art AG hat auf seiner Vollversammlung am Mittwoch eine bemerkenswerte Bilanz seines ersten Halbjahres als börsennotiertes Unternehmen gezogen. Demnach ist die Marktkapitalisierung von rund 8 Millionen Euro beim Börsengang auf 45 Millionen Anfang September gestiegen, was einem Zuwachs von 450% entspricht. Außerdem wurde eine Dividendenausschüttung von 30 Cent pro Aktie beschlossen. Die Umsatzerlöse stiegen in diesem Jahr auf beinahe 4,9 Millionen Euro – ein Zuwachs von 31%. Das Rohergebnis stieg um 52,7 Prozent auf 2,5 Millionen Euro.

An der Vollversammlung am vergangenen Wochenende nahmen über 150 Aktionäre, Journalisten und Mitglieder verschiedener Finanzinstitute teil. Es waren so 473.000 Anteile oder 86 Prozent des Kapitals vertreten. Weng Fine Art wurde Anfang 2012 das erste in Deutschland börsennotierte Kunsthandelsunternehmen seit über zehn Jahren, als im Januar 500.000 Anteile für zunächst je €16 an der Frankfurter Börse angeboten wurden. Dieser Preis verdoppelte sich innerhalb weniger Wochen.

Seit Gründung des Unternehmens 1995 propagiert Rüdiger Weng, dass Werke der bildenden Kunst sich genau wie jedes andere Gut als handelbare Anlagegüter verwenden lassen. Weng Fine Art konzentriert sich auf hohe Umschlagshäufigkeit und investiert vorwiegend in Arbeiten namhafter Künstler aus dem 20. und 21. Jahrhundert wie Picasso, Matisse, Warhol und Hirst. Das Unternehmen füllt damit eine Nische im mittleren Segment des Sekundärmarktes und fungiert als Mittler zwischen Primärverkäufern und Galerien, Kunsthändlern und Auktionshäusern. Die Preise der gehandelten Werke liegen überwiegend im Bereich von 10.000 bis 150.000 US-Dollar.

Nach der versuchten feindlichen Übernahme von Artnet durch Redline Capital im vergangenen Sommer rückte Weng selbst in das Rampenlicht. Er hatte im Verlauf des Frühlings bedeutende Anteile an Artnet erworben und war auch an dem versuchten Sturz von Hans Neuendorf beteiligt. Im August sagte er nach der 13 Stunden dauernden Vollversammlung von Artnet gegenüber ARTINFO: „Ich war schon auf vielen Vollversammlungen, aber dies war die chaotischste, die ich je erlebt habe. [...] Keiner der heute gefassten Beschlüsse wird Bestand haben. Am Ende werden die Gerichte entscheiden.“ Da hatte er bereits begonnen, seine Anteile an Artnet zu veräußern (geschätzter Wert: 25 bis 30 Millionen Euro), die Erlöse in sein eigenes Unternehmen zu investieren und sich auf sein Kerngeschäft zu konzentrieren. Das scheint den jüngsten Gewinnzuwächsen von Weng Fine Arts zuträglich gewesen zu sein.