Weng Fine Art: Report 2019 ist da

5 Okt. 2020 / Pressespiegel


Anfang Oktober 2020. Normalerweise sind da die Zahlen aus den Geschäftsberichten 2019 kein großes Thema mehr. Das gilt im Wesentlichen auch für Weng Fine Art, allerdings hat das Kunsthandelsunternehmen nun – als eines der letzten Unternehmen überhaupt aus unserer rund 600 Gesellschaften umfassenden Datenbank – seinen Report für das abgelaufene Jahr vorgelegt. Daher hier doch ein kurzer Streifzug durch das Zahlenwerk: Mit den um gut drei Prozent rückläufigen Erlösen von 7,34 Mio. Euro scheint selbst Vorstand Rüdiger K. Weng nicht ganz zufrieden, zumindest wird die Höhe der Erlöse in der begleitenden Pressemitteilung entsprechend kommentiert. Sehr viel stattlicher sieht da schon der Zuwachs beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit einem Plus von 1,61 auf 2,19 Mio. Euro aus. Immerhin kommt die Gesellschaft damit auf eine operativ Marge von fast 30 Prozent – nach jeweils rund 20 Prozent in den beiden Jahren zuvor. Mit dazu beigetragen haben allerdings auch um mehr als 0,50 Mio. Euro gekltterte sonstige betriebliche Erträge.


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Unterm Strich verbesserte sich der Überschuss von 1,07 auf 1,75 Mio. Euro, auch das ein Rekordwert. Auffällig auch der deutliche Anstieg des Cashflows auf knapp 2,46 Mio. Euro – nach gerade einmal 17.000 Euro für 2018.Zum Dividendenvorschlag für die im Dezember 2020 stattfindende Hauptversammlung macht Rüdiger K. Weng derweil noch keine Angaben. Allerdings hatte er frühzeitig drauf hingewiesen, dass die Investoren – und damit insbesondere auch er – mit einer höheren Ausschüttung rechnen können. Eingebunden in den Begleittext zum Jahresabschluss ist zudem auch der Hinweis, dass für 2020 mit einer neuerlichen Gewinnsteigerung zu rechnen ist. Nach den jüngsten Updates zum Geschäftsverlauf ist dieser Einschub freilich keine Überraschung. Eigentlich hätte boersengefluester.de sogar mit einer Konkretisierung des Ausblicks im Sinne einer Bandbreitenprognose gerechnet.

Noch keine Neuigkeiten gibt es derweil hinsichtlich eines neues Termins für die Hauptversammlung der Artnet AG, an der das Unternehmen mittlerweile mit rund 24,5 Prozent beteiligt ist und entsprechende Einfluss über die Besetzung von Aufsichtsratsmandaten ausüben will (siehe dazu unseren Beitrag HIER). Dagegen wehren sich die Berliner allerdings mit Händen und Füßen und haben den ursprünglichen HV-Termin wegen einer Erkrankung des Vorstands kurzerhand platzen lassen. Nicht unbedingt ein Bewerbungsschreiben für die Aufnahme ins diplomatische Corps sind allerdings auch die Sticheleien von Rüdiger K. Weng, als es kürzlich um eine mögliche Aufstockung des Artnet-Pakets Richtung 30 Prozent ging. „Wir wollen erst einmal abwarten, ob Artnet auch abseits des Auktionsgeschäfts in den anderen Sparten operative Erfolge erzielen kann. Außerdem möchten wir sehen wie das Management die schwache Kapitalausstattung von Artnet verbessern, die Technik auf den heutigen Stand bringen und das Layout der Webseite aus den 90er Jahren in die Gegenwart führen will.“

Losgelöst von diesen Reibereien, halten wir die mittlerweile auch auf Xetra gehandelte Weng Fine-Art weiterhin für ein attraktives Investment. Die Bewertung ist angesichts der guten Perspektiven noch eher moderat. Zudem steht ein Research-Bericht der BankM an.

 BOERSENGEFLUESTER.DE | SPEZIALWERTE, REDAKTION | 05. OKT 2020 | VON GEREON KRUSE