Weng Fine Art stellt weiteren Gegenantrag zur Hauptversammlung der artnet AG – weit überzogene Vorstandsvergütung soll limitiert werden

3 Aug. 2022 / Pressemitteilungen

Die artnet AG (Artnet) ist ein im globalen Kunstmarkt führendes Unternehmen, das im Marktplatz-, Medien- und Datengeschäft tätig ist. Die Weng Fine Art AG (WFA) hält, zusammen mit ihrem Gründer Rüdiger K. Weng, eine Sperrminorität an Artnet und ist daher neben der Galerie Neuendorf AG die größte Aktionärin von Artnet. Wie bereits angekündigt, erhöhen die WFA und Rüdiger K. Weng derzeit ihre Beteiligung an Artnet.

Nach einem Einberufungsverlangen der WFA hat Artnet zur Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2021 am 26. August 2022 eingeladen.

Die Weng Fine Art AG hat mittlerweile einen weiteren Gegenantrag eingereicht. Der Antrag richtet sich auf den Tagesordnungspunkt 6 der Hauptversammlung „Billigung des überprüften Vergütungssystems für die Vorstandsmitglieder“. Das bisherige Vorstandsgehalt von 477.000 USD erscheint für ein Unternehmen, das 2021 nicht einmal 25 Mio. USD umgesetzt und fast 1.000.000 USD verloren hat, bereits unangemessen hoch. Zum Vergleich: Rüdiger K. Weng als Vorstand der hochprofitablen WFA hat 2021 ein Vorstandsgehalt von lediglich 97.742 EUR (inkl. Altersvorsorge) bezogen. Die nunmehr begehrten zusätzlichen bis zu 450.000 USD für den Neuendorf-Vorstand sprengen angesichts der Verlustsituation von Artnet und der geringen Kapitalausstattung alle ökonomisch sinnvollen Dimensionen. Die WFA möchte daher das Vorstandssalär auf 450.000 USD Grundgehalt beschränken. Im Übrigen war der jetzt von der Verwaltung vorgelegte Vergütungsvorschlag mit genau demselben Inhalt von der letztjährigen Hauptversammlung mehrheitlich abgelehnt worden und ist dennoch seitdem nicht überarbeitet worden, womit das Votum der Mehrheit der Aktionäre von der Verwaltung der Artnet völlig ignoriert worden ist.

Bemerkenswert ist des Weiteren, dass die Verwaltung seit 20 Jahren denselben Wirtschaftsprüfer beauftragt, was der Corporate Governance widerspricht. Hier gilt es, beim Tagesordnungspunkt 4 mit „nein“ zu stimmen, wenn man diesen wiederholten Verstoß gegen gute Corporate Governance, nicht hinnehmen möchte.

Inzwischen hat neben der Weng Fine Art AG auch Herr Andreas Langenscheidt einen Gegenantrag zur Aufsichtsratswahl der Artnet eingereicht mit dem Ziel, dass er anstelle von Frau Michaela Diener in den Aufsichtsrat gewählt wird. Die WFA wird dieses Ansinnen unterstützen, da sie Andreas Langenscheidt als qualifiziert für diese Aufgabe ansieht. Es hat sich in den letzten zwei Jahren leider gezeigt, dass die von der Verwaltung aufgestellte Aufsichtsrätin Michaela Diener die Loyalität zu der mit ihr befreundeten Familie Neuendorf über die Interessen der Artnet und der Mehrheit der Aktionäre stellt.

Die WFA unterstützt dagegen die Wahl des von der Familie Neuendorf aufgestellten bisherigen Aufsichtsratsvorsitzenden Pascal Decker, da die WFA nach den bisherigen Erfahrungen der Überzeugung ist, dass Herr Decker in der Lage ist, die Interessen der verschiedenen Aktionärsgruppen auszugleichen.

 Mit einem Aufsichtsrat Pascal Decker - Andreas Langenscheidt - Rüdiger K. Weng wären alle großen Aktionärsgruppen im Aufsichtsrat vertreten und es gäbe ein ausgleichendes Gegengewicht zu dem von der Familie Neuendorf dominierten Management. Ein so besetzter Aufsichtsrat könnte die Unternehmensführung im Interesse aller Aktionäre kontrollieren und beraten.  

Die WFA hofft auf breite Unterstützung aus dem Aktionärskreis für die Gegenanträge der WFA, damit Artnet ein Neuanfang ermöglicht und der Weg in die Profitabilität geebnet wird.

Die WFA wird direkt nach der Hauptversammlung der Artnet ergebnisoffene Gespräche mit bereits interessierten Finanzinvestoren und Wettbewerbern über ihre Beteiligung an Artnet und deren Zukunft aufnehmen. Aus Sicht der WFA wird eine der zu prüfenden Varianten zur Weiterentwicklung von Artnet auch eine mögliche mehrheitlichen Übernahme von Artnet durch von der WFA unterstützte Dritte sein.