ArtXX, trotz Umsatzrückgang, auch 2022 mit hoher Profitabilität in deutlich schwierigerem Marktumfeld – wieder steigende Umsätze im 2. Halbjahr 2023 erwartet

24 Mai 2023 / Pressemitteilungen


  • Deutlich rückläufiger Umsatz ausschließlich durch Lieferkettenproblematik verursacht
  • Nach-Steuer-Umsatzrendite 22 %
  • EK-Quote nochmals auf 72 % erhöht
  • Dividende für 2022 mindestens 0,25 EUR/Aktie 
  • Vielzahl neuer Produkte in der Pipeline
  • Token-Handelsplattform gestartet
  • Steigende Umsätze im 2. Halbjahr 2023 erwartet

Das Geschäftsjahr 2022 der ArtXX AG (ArtXX), die Schweizer E-Commerce-Tochter der Weng Fine Art AG, war geprägt durch den Überfall Russlands auf die Ukraine und dessen Folgen – neben den menschlichen Tragödien – auf die Wirtschaft und Märkte weltweit. Insbesondere stieg die Inflation stark an. Dies wiederum zwang die Notenbanken rund um den Globus zu Zinserhöhungen. 

Die größte Herausforderung für die Gesellschaft war im vergangenen Jahr, dass die gestörten Lieferketten zu enormen Verzögerungen bei der Lieferung von Editionen führten. Es konnten daher auch keine neuen Großprojekte im Jahr 2022 realisiert werden, weshalb die Gesellschaft ihre Verkäufe im Wesentlichen aus dem Warenbestand der Vorjahre sowie aus Kommissionsware bestreiten musste. 

Das Management der ArtXX hat sich im Frühjahr 2022, nachdem deutlich geworden war, dass die kriegerischen Ereignisse in der Ukraine Jahre anhalten werden, für eine temporär defensive Ausrichtung der Unternehmensstrategie entschieden. 

Vor diesem Hintergrund ist der Umsatz der ArtXX AG im Geschäftsjahr 2022 um 32 % auf 5.075 TEUR gefallen. Während die Verkäufe von Ware aus dem Altbestand mehr als 12 % und die Kommissionsverkäufe um 17 % zugelegt haben, gingen die Umsätze aus neuen Projekten aufgrund der Lieferkettenproblematik sehr stark zurück. 

Die weiterhin gute Käufernachfrage führte bei dem Altbestand aus der Eigenware zu einer nochmaligen Erhöhung des Gewinnaufschlags von 110 % auf erstaunliche 130 % (2019 waren es in dieser Kategorie lediglich 64 %). Selbst inklusive der margenschwachen Kommissionsware ist die Handelsmarge über alle Produkte auf 94 % gestiegen. 

Die operativen Kosten sind um 11 % von 896 TEUR auf 999 TEUR gestiegen. Dafür verantwortlich war u.a. der im Jahresverlauf um etwa 7 % gegenüber dem Euro gestiegene Kurs des Schweizer Franken. In den einzelnen Aufwandskategorien haben sich vor allem die Personalkosten (inkl. Aufwand für freie Mitarbeiter) deutlich erhöht (von 290 TEUR auf 447 TEUR), da nunmehr sieben (+ eine freie Mitarbeiterin) statt vier Mitarbeiterinnen für die Gesellschaft tätig sind. Der Ausbau des Personalstamms war nötig, um das Geschäft auf eine breitere Basis stellen und u.a. eine zweite Produktlinie (Kunst für Investoren) aufbauen zu können. Weil auch die bisherige Webseite der Weng Contemporary um- und ausgebaut worden ist, haben sich die IT-Kosten um 71 % auf 96 TEUR erhöht. 

Aufgrund des zurückhaltenden Einkaufs, den starken Margen, dem hohen operativen Cashflow und den noch niedrigen Zinsen hat die Gesellschaft erstmals in ihrer Geschichte einen Zinsüberschuss (saldiert 24 TEUR) erzielt. Dagegen weist die Gewinn- und Verlustrechnung einen saldierten Währungsaufwand von 149 TEUR auf, der durch die in Folge des starken USD erhöhten Margen (s.o.) überkompensiert wurde. Hier hatte die Gesellschaft ein Hedging in Form von USD-Verbindlichkeiten vorgenommen.  

Trotz des Umsatzrückgangs von 32 % und gestiegener Kosten hat es die Gesellschaft auch im Jahr 2022 geschafft, hochprofitabel zu arbeiten und einen Nachsteuergewinn von 1.104 TEUR (nach 2.269 TEUR) erzielt. Damit beträgt die Umsatzrendite (nach Steuern) im Geschäftsjahr 2022 sehr starke 21,8 %. Erfreulich ist auch der hohe positive Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe von 1.139 TEUR.

Die Gesellschaft hielt das gesamte Jahr über Überschussliquidität. Daher finden sich unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgereichte Darlehen sowie ein Kassenbestand in Höhe von zusammen mehr als 2 Mio. EUR. 

Auf der Passivseite hat sich das Eigenkapital, trotz der Ausschüttung an die Aktionäre von 1.085 TCHF (1.090 TEUR), auf nunmehr 7.805 TEUR erhöht. Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von ausgesprochen komfortablen 72,1 % (Vorjahr: 67,6 %).  

In der Generalversammlung der Gesellschaft, die voraussichtlich im Juni 2023 stattfinden wird, plant das Management der ArtXX aus dem Bilanzgewinn von 2.860 TEUR eine Dividende von mindestens 0,25 EUR je B-Aktie vorzuschlagen. Dies würde zu einer Dividendensumme von 775 TEUR führen. Die Dividende wird in diesem Jahr, nach den seit Anfang 2023 geltenden Änderungen im Schweizer Aktienrecht, erstmals in Euro ausgeschüttet werden können. 

Die Geschäftsführung der ArtXX geht davon aus, dass sich die Kunstmärkte im Geschäftsjahr 2023 noch einmal abschwächen, da in vielen Staaten erst jetzt die hohen Inflationsraten und Zinsen sowie die allgemein schwächeren Wirtschaftsdaten durchschlagen. Sie vermutet aber, dass die Märkte im Laufe des 2. Halbjahres 2023 ihren Tiefpunkt erreichen könnten und sich im Jahr 2024 der Turnaround anschließen wird. 

Vor diesem Hintergrund hat das Management die temporär defensive Grundausrichtung der Unternehmensstrategie beendet. Die ArtXX bereitet sich nunmehr auf das in den kommenden Jahren erwartete Wachstum vor und investiert in neue Produkte, in ihre IT-Infrastruktur, in neue Mitarbeiter sowie auch in die Anmietung neuer Büro- und Lagerräumlichkeiten. 

Sehr positiv für das Geschäft der Gesellschaft ist, dass sich die Lieferkettenproblematik in den letzten Monaten nahezu aufgelöst hat. Durch neue Geschäftsabschlüsse konnte eine Vielzahl attraktiver Projekte angegangen werden, so dass ab Mai/Juni und verstärkt im 2. Halbjahr sukzessive neue Editionen offeriert werden können. Dies sollte dazu führen, dass die Umsätze der ArtXX voraussichtlich schon im 2. Halbjahr 2023 wieder die Umsätze der Vorjahresperiode übertreffen.

Derzeit wird die Plattform „Weng Art Invest“ im Rahmen eines Soft-Launches ausgetestet. Sie soll im Juni der Öffentlichkeit vorgestellt und zugänglich gemacht werden. Auf dieser Trading-Plattform werden physische Kunsteditionen in Tokenform gehandelt. Die Geschäftsführung der ArtXX geht davon aus, mit dieser Plattform in den kommenden Jahren neue Käuferkreise erschließen zu können, die Kunst auch als Kapitalanlage erwerben möchten. 

Das Management der Gesellschaft hat sich des Weiteren entschieden, neue Initiativen anzugehen, das Geschäftsmodell hybrider auszurichten und ihre Kunst auch im Rahmen von Ausstellungen und anderen Events in physischer Form anzubieten. 

Die Generalversammlung der ArtXX wird voraussichtlich Ende Juni als Präsenzveranstaltung in Zug stattfinden.